📚 Gefahr: Bundesnetzagentur verbietet Verkauf von 73 Millionen Geräten – die Gründe
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🔗 Quelle: pcwelt.de
Die Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 73 Millionen Geräte/Produkte vom Markt entfernen lassen – und zwar sowohl von Online-Shops als auch aus dem stationären Handel. Die zurückgerufenen Geräte stammen aus über 8.100 unterschiedlichen Gerätetypen, wie die Behörde mitteilt. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Jahr 2022. Denn 2022 hatte die Bundesnetzagentur über 8.200 Gerätetypen mit einer Gesamtstückzahl von 16 Millionen Geräten vom Markt genommen.
Der Grund für das Einschreiten der Bundesnetzagentur: “Diese Produkte erfüllten nicht die gesetzlichen Anforderungen und wiesen zum Teil erhebliche Mängel auf”. Dazu gehören auch Geräte mit formalen Mängeln, wie z.B. fehlenden Angaben zum verantwortlichen Wirtschaftsakteur in der EU sowie fehlender CE-Kennzeichnung.
Am häufigsten stieß die Bundesnetzagentur in Online-Shops auf problematische Angebote: “Die Online-Marktüberwachung der Bundesnetzagentur hat im Jahr 2023 mehr als 2.400 auffällige Angebote identifiziert und von den Verkaufsplattformen löschen lassen. Das betraf eine Stückzahl von über 64 Millionen Geräten. Im Jahr 2022 waren es über 13 Millionen”.
Dabei stellte die Behörde fest, dass Anbieter von Produkten, die 2022 bereits vom Markt genommen wurden, einfach auf andere Online-Plattformen ausgewichen sind: “So konnte im Jahr 2023 eine Vielzahl an Produkten auf neuen Online-Plattformen ausfindig gemacht werden, die bereits in den Vorjahren bei etablierten Plattformen als auffällig identifiziert wurden”.
Insbesondere sogenannte Stromsparboxen, die Mängel aufwiesen, entfernte die Bundesnetzagentur oft aus den Online-Marktplätzen. Aber auch Funkfernbedienungen und Handsender ließ die Behörde öfter entfernen. Bei diesen Funksendern ist der Grund für das Verkaufsverbot aber ein anderer: Diese Geräte arbeiten oft im sicherheitsrelevanten, militärischen Frequenzbereich.
Aber auch im stationären Einzelhandel schlug die Behörde zu: “Dabei wurden insgesamt 31 Vertriebsverbote erlassen und 1.006 Aufforderungen zur Mängelbehebung für nicht konforme Produkte ausgesprochen. Das betraf eine Stückzahl von über 8 Millionen Geräten”. Hier erwiesen sich zum Beispiel Wechselrichter für die immer beliebteren Balkonkraftwerke als Stolperstein. Diese wiesen oft formale und messtechnische Mängel mit teils hohem Risiko auf, wie die Behörde schreibt. Die Verwendung von nicht konformen Wechselrichtern kann laut der Bundesnetzagentur zu Störungen in den Frequenzbereichen führen, die von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten genutzt werden.
Auch mit funkgesteuerten Steckdosen gab es öfter Probleme. Hier droht bei schlampiger Verarbeitung ein lebensgefährlicher Stromschlag. Hier erreichte die Bundesnetzagentur eine Rückholung der Produkte sowie die Einstellung der Produktion bei bestimmten Modellen.
In Zusammenarbeit mit dem Zoll schlug die Bundesnetzagentur ebenfalls zu und verhinderte die Einfuhr von 860.000 Produkten. Diese kamen also in Deutschland gar nicht erst auf den Markt.